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Erfahrungen mit SQL - Servern und SQLLite ...

Verfasst: Sa, 13. Sep 2008 19:40
von brandelh
Hallo,

mich würden eure Erfahrungen mit SQL Servern etc. interessieren.
Ich persönlich habe noch nicht viel damit gemacht, einfach weil
  1. die Datenmengen bei mir nicht so groß sind
  2. meine Programme schon immer auf langsamere Verbindungen optimiert waren - 0 Probleme (spätestens seit den Terminalservern)
  3. ich keinen SQL-Server Admin hätte ...
  4. man die DBFs einfach so gut kennt und schnell mit XCOPY installieren kann...
  5. Ich bei meiner eigenen Test- und Spielwiese dauernd die Kennwörter für den SQL Server vergesse, und im Quellcode nachsehen muss :wink:
Auf der 'Spielwiese' habe ich einen MySQL Server laufen, auf den ich über ODBC zugreife (SQLExpress - XBase++ und SQLTools - PowerBasic).
Das geht eigentlich ganz gut, aber ich habe ja auch kaum Anforderungen an den Server - zu wenige Zugriffe ;-)
Phil meinte einmal, dass speziell im konkurierenden Zugriff PostgreSQL wesentlich besser sei, und zudem auch kommerziell genutzt werden darf ohne Kosten bzw. Lizenzrechte zu fürchten.
MsSQL Express ist ja auch eine gute Wahl für kleine Lokationen, aber alle haben das Problem, dass ich mich mit dem Server rumschlagen muss. Jede Datensicherung muss im Verwaltungsprogramm gestartet werden (zumindest weiß ich es nicht besser ...). Falls es eines gibt.

Nun lese ich ab und zu von SQLLite, dass ja auch eine einzelne Datei ist.
Als Zugriffsmöglichkeit sehe auf deren Seiten aber nur ein C/C++ Interface ... die einzelne Datei kann man sicher so einfach sichern wie eine DBF etc. und enthält alle Indexe und Tables. Hat damit jemand Erfahrungen ?

Welche Verwaltungsprogramme nutzt Ihr, sind die auch bei nur gelegentlicher Nutzung ok ?

Kann man eigentlich über SQL commandos aus XBase++ Tabellen anlegen (falls man auf die DB schon Zugriffsrechte hat) oder geht das nur über die Verwaltungskonsole ... all diese Fragen - ich bin ja so gespannt auf eure Meinungen :D

Re: Erfahrungen mit SQL - Servern und SQLLite ...

Verfasst: Sa, 13. Sep 2008 20:47
von Jan
Hallo Hubert,

bei mir gibt es im Moment mindestens 2 Gründe, warum ich SQL nicht benutze:
  • 1) Die Installation meiner Programme mit FoxCdx (das hast Du oben nicht aufgeführt 8) ) ist schlichtweg enfacher, als noch zusätzlich SQL zu installieren.
    2) Die Zugriffsmöglichkeiten sind mir zu aufwändig. Insbesondere, da ich die Professional Subscription und damit ODCB nicht habe.
Ich muß aber auch gestehen daß ich auf die PostgreSQL in Xbase++ warte. Das werde ich mir dann anschauen und sehen, wie das dann damit läuft. Denn zumindest der 2. Grund wäre dann damit hinfällig. Bei meinen momentanen Projekten wäre das aber, wie auch Du das anmerkst, aus Datenmengengründen nicht unbedingt nötig. Eher aus den Gründen, die Steffen schon mehrfach aufgeführt hat: Die Kunden erwarten von einer professionellen Software, das sie SQL kann. Egal wie sinnvoll oder unsinnig das ist.

Jan

Re: Erfahrungen mit SQL - Servern und SQLLite ...

Verfasst: So, 14. Sep 2008 20:52
von Alfred
Hallo Hubert,

ich habe sehr gute Erfahrung mit firebird 2.0.3 in Verbindung mit Delphi gemacht.

Vorteil: direkter Zugriff auf die Datenbank.
Zur Datensicherung muss man nur eine Datei sichern.
Einfache Administration mit Database Workbench Pro.

Nachteil: Zur korrekten alphabetischen Sortierung(ÄÖÜ) benötigt man ein eigenes Sortfeld.
Die Adminproblematik besteht natürlich.
Der Embbedserver ist mehr als nervig und gestattet nur einen gleichzeitigen Zugriff.

MYSQL funktioniert ebenfalls gut.
Aufgrund der unverständlichen Lizenzpolitik habe ich mich jedoch für firebird entschieden.

Postgresql ist auf einem Sambaserver mehr als nervig. Ein Upgrade von von 8.x auf 8.y bedingt
dass sowohl 8.x als auch 8.y parallel laufen müssen, was unter meinem Linux ein Alptraum ist.

Der Upgrade eines Linuxbetriebssystemes kann zu einem ungewollten automatischen Upgrade
von 8.x nach 8.y führen, was zur Folge hat, dass man die Datenbank nicht mehr aufrufen kann.
Hat man vor dem Betriebssystemupgrade keinen Dump der Datenbank erstellt, hat man die
berühmte Karte gezogen.

Der SQL-Server von MS verursacht mit meiner gekauften Buchhaltungssoftware soviel Ärger,
dass ich entschieden habe dieses Produkt nicht für meine Programmiertätigkeit zu verwenden.
Negativ: Datensicherung.
Preis.

Gruß
Alfred

Re: Erfahrungen mit SQL - Servern und SQLLite ...

Verfasst: So, 14. Sep 2008 23:07
von brandelh
Hi,

ich habe mir mal PostgreSQL plus (Windows) installiert und angesehen.
der PQAdmin III finde ich 'komplexer' als das Admin Programm, das ich
für MySQL nutze. Was man da alles einstellen kann (oder gar muss ?).

Jetzt werde ich mal FireBird ansehen ...

Re: Erfahrungen mit SQL - Servern und SQLLite ...

Verfasst: Mo, 15. Sep 2008 0:00
von Alfred
Hallo Hubert,

installiere dir unter Windows einen localen Server(mit Autostart, dass kann man später ändern). Damit kommst Du sehr schnell zu einem Ergebnis.

Database Worbench Pro 3 gibt es als 60 Tage trial.
- Damit kann man sich die Grundlagen sehr gut erarbeiten
- anlegen einer Tabelle
- arbeite mit ISO8859_1
- ein Feld muss als Primary Key angelegt werden

- SQL-Abfragen(select * from "Tabname")
- Die Hochkommas sind wichtig

Erst später mit einer Programmiersprache arbeiten.

Gruß
Alfred

Re: Erfahrungen mit SQL - Servern und SQLLite ...

Verfasst: Mo, 15. Sep 2008 8:17
von Alfred
Hallo Hubert,

meine ISO8859-1 Empfehlung gilt für einen Zugriff von verschiedenen Programmier-
werkzeugen. Eine reiner Alaskazugriff könnte anders aussehen. Dies solltest Du aber
erst in Angriff nehmen, wenn der Server wie gewünscht funktioniert.

Gruß
Alfred

Re: Erfahrungen mit SQL - Servern und SQLLite ...

Verfasst: Mo, 15. Sep 2008 12:53
von brandelh
Hi,

mein MySQL läuft auf Latin1 mit einer deutschen Sortierung (den Namen weiß ich jetzt nicht auswendig). Der MySQL Admin ist mir bis jetzt am liebsten.

PostgreSQL habe ich auf Ansi westlich (ich meine Win1252 ?) eingestellt.
Entspricht die erwähnte ISO 8859-1 dem ANSI Zeichensatz mit deutscher Sortierung ?

PS: als ich im PostgreSQL ein Feld als BETRAG gesetzt habe, kam DM xxx zur Anzeige ;-)
Eine Einstellung für Euro habe ich bis jetzt noch nicht gefunden.

Ich überlege mir mittlerweile ob es nicht sinnvoller für mich ist (in meinem kleinen Maßstab) einfach auf dem Server eine Datenbank mit einem ADMIN User anzulegen und den Rest mit SQLExpress zu erledigen. Für ein Migrationskonzept habe ich Datenladedateien für IBM DB2 mit Xbase++ erstellt, das war ein Klacks und so ähnliche Dateien macht MySQL als Datensicherung.

So müsste man den Verwaltungsaufwand klein halten können und es entspräche sehr meinem bisherigen Progrogrammieren. Ich erstelle bisher ja auch meine DBFs im Programm selbst.

Re: Erfahrungen mit SQL - Servern und SQLLite ...

Verfasst: Mo, 15. Sep 2008 20:30
von Alfred
Hallo Hubert,

ISO 8859-1 entspricht latin1. Die genau Definition findest du bei Wikipedia.

Wenn es nur für dich ist, warum willst Du dann von MySQL weg. MySQL sortiert als
einzige Datenbank richtig. Für eigene Zwecke ist der Communityserver lizenzfrei.
Ein sehr gutes Tool für MySQL, mit Import- und Exportfunktionen, ist Navicat(kostenpflichtig).

Man kann alles per per Programm anlegen. SQL hat ja nur wenige Befehle.
Aber es bedarf eines Einarbeitungsaufwandes, weil man umdenken muss, wenn man
nicht wie ich von Foxpro 2.6 kommt.

Wenn es für einen selbst ist, wirst Du feststellen, dass es am Anfang schneller geht,
die Datenbank und die Tabellen mit einem Tool anzulegen und zu administrieren.
Man sieht damit viel schneller ob ein SQL-Befehl die richtige Syntax hat und wie er sich
auswirkt. Dies alles kann dann in die Programmlogik einfließen.

Ich habe mir für den Import ein Programm geschrieben, dass CSV-Daten in ein Stringgrid
einliest und dann an firebird übergibt. Aufwand verursachen beim Import die unter-
schiedlichen Formate für Zahlen und Datum. Später muss die Programmiersprache die
Umwandlung von amerikanisch nach deutsch vornehmen. Aber das kennst Du ja von Alaska.

Gruß
Alfred

Re: Erfahrungen mit SQL - Servern und SQLLite ...

Verfasst: Fr, 06. Nov 2009 13:10
von Manfred
Hi Hubert,

was ist aus Deiner Firebird Ansicht geworden?

Re: Erfahrungen mit SQL - Servern und SQLLite ...

Verfasst: Fr, 06. Nov 2009 19:03
von brandelh
Hallo Manfred,

ich habe immer noch MySQL auf dem kleinen Server und mache fast nichts damit ;-)

Ich habe halt einfach nicht die Anforderungen dafür und somit läuft alles mit SQL auf Sparflamme ...
Arktica könnte da was ändern, vielleicht ...

Re: Erfahrungen mit SQL - Servern und SQLLite ...

Verfasst: Fr, 06. Nov 2009 22:17
von Juergen
Hallo,

Ich hatte 2002 mal eine Anwendung mit Powerbuilder und Oracle geschrieben.
War ziemlich umständlich und langsam.

Noch vor einigen Jahren gab es eine SQL-Euphorie. Hatte ich nie so ganz verstanden.
Solange ich keine Krankenkasse verwalten muß, bin ich mit dBase bestens bedient.

Ich arbeite sogar noch mit DBFNTX.

Gruß
Jürgen

Re: Erfahrungen mit SQL - Servern und SQLLite ...

Verfasst: Fr, 06. Nov 2009 23:08
von Alfred
Hallo Jürgen,

da hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Ich bin keine Krankenkasse und arbeite
täglich damit, weil es einfach bequem ist, wenn man auf dem Klavier spielen kann.

Mit der richtigen Programmierumgebung und Datenbankschnittstelle geht bei Firebird, Mysql
und PostgreSQL die Post ab.

SQL ist bei bestimmten Problemstellungen den normalen dbf-Lösungen weit überlegen(Multiuser-
fähigkeit, Stabilität). Wenn man sich überlegt, dass Foxpro 2.6 in 1994 bereits SQL mit dbf konnte,
dann kommt man schon ins grübeln.

Das einzige Problem was ich derzeit sehe ist, dass vor Ort eine EDV-Fachmann sitzen muss, der
die Datenbank einrichtet und auch pflegt.

Gruß
Alfred