barrierefreie Software
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barrierefreie Software
Hi!
Habt Ihr schon einmal etwas von "barrierefreier Software" gehört? Kann man Xbase++ Programme barrierefrei machen, und wenn ja wie?
Gruß Werner
Habt Ihr schon einmal etwas von "barrierefreier Software" gehört? Kann man Xbase++ Programme barrierefrei machen, und wenn ja wie?
Gruß Werner
- Tom
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Re: barrierefreie Software
Hallo, Werner.
"Barrierefrei" ist eigentlich ein irreführender Begriff, weil Technik so gut wie nie ohne Barriere ist. UI und UX kann man allerdings so gestalten, dass es auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen wie Sehschwächen möglich ist, ggf. unter zusätzlichem Einsatz weiterer Hilfsmittel (Screenreader, Softwarelupen usw.) dieselbe Software zu nutzen wie Kollegen ohne solche Einschränkungen. Dafür gibt es meines Wissens aber keinen anerkannten Standard, nur einige Richtlinien, etwa den Verzicht auf Farbe als einzigem Indikator für eine bestimmte Information (wenn die Kundenkarteikarte rot ist, ist der Kunde im Zahlungsrückstand - diese Information muss für die Barrierefreiheit zusätzlich irgendwo als Text zu finden sein), die klare Aufgliederung von Dialogen (Texte möglichst von Grafiken getrennt/nicht in sie eingebettet), die vollständige Bedienbarkeit mit der Tastatur, die konsequente Hierarchie von Dialogen (Eingabereihenfolge/Anordnung von Feldern), ggf. die Skalierbarkeit (Darstellung mit sehr großen Buchstaben) und einiges mehr. Manchmal legen Betriebsräte und Gleichstellungsbeauftragte oder ähnliche Instanzen noch zusätzlich eigene Kriterien fest.
Für Websites und damit eigentlich auch für browserbasierte Software legen die "Web Content Accessiblity Guidelines" (WCAG) fest, wie sie barrierefrei zu gestalten sind. Dazu gibt es einen ausführlichen Text bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Web_Conte ... Guidelines
Die WCAG sind zwar "verbindlich", um die Barrierefreiheit zu attestieren, aber ihre Einhaltung ist nicht Pflicht.
"Barrierefrei" ist eigentlich ein irreführender Begriff, weil Technik so gut wie nie ohne Barriere ist. UI und UX kann man allerdings so gestalten, dass es auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen wie Sehschwächen möglich ist, ggf. unter zusätzlichem Einsatz weiterer Hilfsmittel (Screenreader, Softwarelupen usw.) dieselbe Software zu nutzen wie Kollegen ohne solche Einschränkungen. Dafür gibt es meines Wissens aber keinen anerkannten Standard, nur einige Richtlinien, etwa den Verzicht auf Farbe als einzigem Indikator für eine bestimmte Information (wenn die Kundenkarteikarte rot ist, ist der Kunde im Zahlungsrückstand - diese Information muss für die Barrierefreiheit zusätzlich irgendwo als Text zu finden sein), die klare Aufgliederung von Dialogen (Texte möglichst von Grafiken getrennt/nicht in sie eingebettet), die vollständige Bedienbarkeit mit der Tastatur, die konsequente Hierarchie von Dialogen (Eingabereihenfolge/Anordnung von Feldern), ggf. die Skalierbarkeit (Darstellung mit sehr großen Buchstaben) und einiges mehr. Manchmal legen Betriebsräte und Gleichstellungsbeauftragte oder ähnliche Instanzen noch zusätzlich eigene Kriterien fest.
Für Websites und damit eigentlich auch für browserbasierte Software legen die "Web Content Accessiblity Guidelines" (WCAG) fest, wie sie barrierefrei zu gestalten sind. Dazu gibt es einen ausführlichen Text bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Web_Conte ... Guidelines
Die WCAG sind zwar "verbindlich", um die Barrierefreiheit zu attestieren, aber ihre Einhaltung ist nicht Pflicht.
Herzlich,
Tom
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Re: barrierefreie Software
hi
wenn jemand schlecht "sehen" kann dann eben "vorlesen" mit M$ "SAPI.SpVoice"
https://www.xbaseforum.de/viewtopic.php ... 70&p=97702
wenn jemand schlecht "sehen" kann dann eben "vorlesen" mit M$ "SAPI.SpVoice"
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gruss by OHR
Jimmy
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Re: barrierefreie Software
Ein bisschen Vorlesen hat mit Barrierefreiheit nicht wirklich viel zu tun.
Herzlich,
Tom
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Re: barrierefreie Software
hi,
natürlich ist es immer von der Behinderung abhängig welche Massnahmen man nutzen kann.
das "vorlesen", was inzwischen in den Browser enthalten ist, gehört zu einer Möglichkeit mit Board Mitteln.
statt eines Tooltip "könnte" man es auch "vorlesen" lassen.
---
ein Traum wäre eine App per Input Sprache zu steuern.
meine bisherigen Versuche waren nicht so erfolgreich trotz viel "an-lernen"
man brauch wohl die "KI" (Alexa) Online dahinter damit es besser funktionierten würde
p.s. dann braucht man auch kein GUI mehr ...
natürlich ist es immer von der Behinderung abhängig welche Massnahmen man nutzen kann.
das "vorlesen", was inzwischen in den Browser enthalten ist, gehört zu einer Möglichkeit mit Board Mitteln.
statt eines Tooltip "könnte" man es auch "vorlesen" lassen.
---
ein Traum wäre eine App per Input Sprache zu steuern.
meine bisherigen Versuche waren nicht so erfolgreich trotz viel "an-lernen"
man brauch wohl die "KI" (Alexa) Online dahinter damit es besser funktionierten würde
p.s. dann braucht man auch kein GUI mehr ...
gruss by OHR
Jimmy
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- Tom
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Re: barrierefreie Software
Hallo, Jimmy.
Du verwechselst Barrierefreiheit mit einer behindertengerechten Ausstattung. Das kann man analog zur Gestaltung von Wohnraum betrachten. Eine barrierefreie Wohnung ist so gestaltet, dass sie für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen keine (zusätzlichen) Barrieren enthält. Es gibt keine oder nur essentiell notwendige Treppen, die Bauhöhe bestimmter Elemente ist sehr niedrig, es gibt keine Schwellen, die Badausstattung ist entsprechend, die Klinken und Griffe sind niedrig angebracht, Jalousien sind motorisch betrieben usw. usf. Eine behindertengerechte Wohnung allerdings würde bereits die Hilfsmittel und Techniken enthalten, die nötig wären, damit ein (bestimmter) Mensch mit Behinderung optimal darin leben kann. Es gäbe also Badewannenheber, verstellbare Betten, entsprechende Möblierung, Treppenlifte usw. usf. Da das aber alles sehr individuell ist und vom genauen Grad und von der Art der Behinderung abhängt, ist es sinnvoller, allgemein eine barrierefreie Wohnung zu bauen und dann abhängig von Art und Grad der individuellen Behinderung behindertengerecht auszustatten. In einer barrierefreien Wohnung fühlt sich ein Mensch ohne Beeinträchtigungen genauso wohl wie ein Mensch mit Beeinträchtigungen.
So ist es auch bei Software. Ob Braillezeilen oder Screenreader oder doch nur Lupen oder großformatige Projektionen verwendet werden, wenn etwa eine Sehschwäche, Sehfehler oder Blindheit vorliegen, hängt von der jeweiligen konkreten Beeinträchtigung ab. Barrierefreie Software ist so gestaltet, dass sie der Nutzung mit solchen Hilfsmitteln keine Steine in den Weg legt. Man kann auch Software konkret behindertengerecht ausstatten, also die Hilfsmittel gleich verbauen bzw. die Schnittstellen dafür vorsehen, aber das wird man nicht machen, wenn es insgesamt mehr als einen Anwender dieser Software gibt.
Du schießt also übers Ziel hinaus.
Du verwechselst Barrierefreiheit mit einer behindertengerechten Ausstattung. Das kann man analog zur Gestaltung von Wohnraum betrachten. Eine barrierefreie Wohnung ist so gestaltet, dass sie für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen keine (zusätzlichen) Barrieren enthält. Es gibt keine oder nur essentiell notwendige Treppen, die Bauhöhe bestimmter Elemente ist sehr niedrig, es gibt keine Schwellen, die Badausstattung ist entsprechend, die Klinken und Griffe sind niedrig angebracht, Jalousien sind motorisch betrieben usw. usf. Eine behindertengerechte Wohnung allerdings würde bereits die Hilfsmittel und Techniken enthalten, die nötig wären, damit ein (bestimmter) Mensch mit Behinderung optimal darin leben kann. Es gäbe also Badewannenheber, verstellbare Betten, entsprechende Möblierung, Treppenlifte usw. usf. Da das aber alles sehr individuell ist und vom genauen Grad und von der Art der Behinderung abhängt, ist es sinnvoller, allgemein eine barrierefreie Wohnung zu bauen und dann abhängig von Art und Grad der individuellen Behinderung behindertengerecht auszustatten. In einer barrierefreien Wohnung fühlt sich ein Mensch ohne Beeinträchtigungen genauso wohl wie ein Mensch mit Beeinträchtigungen.
So ist es auch bei Software. Ob Braillezeilen oder Screenreader oder doch nur Lupen oder großformatige Projektionen verwendet werden, wenn etwa eine Sehschwäche, Sehfehler oder Blindheit vorliegen, hängt von der jeweiligen konkreten Beeinträchtigung ab. Barrierefreie Software ist so gestaltet, dass sie der Nutzung mit solchen Hilfsmitteln keine Steine in den Weg legt. Man kann auch Software konkret behindertengerecht ausstatten, also die Hilfsmittel gleich verbauen bzw. die Schnittstellen dafür vorsehen, aber das wird man nicht machen, wenn es insgesamt mehr als einen Anwender dieser Software gibt.
Du schießt also übers Ziel hinaus.

Herzlich,
Tom
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Re: barrierefreie Software
hi,
es geht nicht um irgendwelche Teppen-Lifte sondern wie man eine App ausstatten kann.
dafür benötigt man Source CODE und keine Reden mit vielen Worten.
es geht nicht um irgendwelche Teppen-Lifte sondern wie man eine App ausstatten kann.
dafür benötigt man Source CODE und keine Reden mit vielen Worten.
gruss by OHR
Jimmy
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Re: barrierefreie Software
Jimmy,
warum mußt Du so ausfallend werden? Tom hat eben NICHT viele Worte gemacht sondern mit einem guten Vergleich auf einen korrekten Umstand hingewiesen.
Jan
warum mußt Du so ausfallend werden? Tom hat eben NICHT viele Worte gemacht sondern mit einem guten Vergleich auf einen korrekten Umstand hingewiesen.
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Mitglied des Deutschsprachige Xbase-Entwickler e. V.
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- Tom
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Re: barrierefreie Software
Die Mühe, das Universum zu erreichen, in dem sich Jimmy AugeOhr befindet (und sonst niemand), ist vollständig vergeblich. Meiner Erinnerung nach war er auch nicht der Fragesteller.
Barrierefreiheit hat mit Code nur insofern zu tun, dass es natürlich Code- bzw. Gestaltungsänderungen sind, die Barrierefreiheit herbeiführen, indem man die Regeln hierfür einhält (also Text und Grafik trennt, Farben nicht für die Informationsvermittlung verwendet, bei Bildern Erklärungen mitreicht usw.), aber es geht eben nicht darum, Gimmicks einzubauen.

Barrierefreiheit hat mit Code nur insofern zu tun, dass es natürlich Code- bzw. Gestaltungsänderungen sind, die Barrierefreiheit herbeiführen, indem man die Regeln hierfür einhält (also Text und Grafik trennt, Farben nicht für die Informationsvermittlung verwendet, bei Bildern Erklärungen mitreicht usw.), aber es geht eben nicht darum, Gimmicks einzubauen.
Herzlich,
Tom
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